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Kryptowertpapierregisterführer

Kryptowertpapierregisterführer: Was sie sind, was sie dürfen – und warum sie wichtig sind

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Kryptowertpapierregisterführer verwalten digitale Wertpapiere auf Blockchain-Basis – transparent, reguliert & zukunftssicher.

Einleitung

Die Digitalisierung des Kapitalmarkts schreitet mit großen Schritten voran. Mit dem Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) hat Deutschland 2021 den rechtlichen Rahmen für digitale Wertpapiere geschaffen. Im Zentrum steht dabei eine neue, regulatorisch definierte Rolle: der Kryptowertpapierregisterführer. Doch was genau macht ein solcher Registerführer – und warum ist diese Funktion so entscheidend für den digitalen Finanzmarkt?

Was ist ein Kryptowertpapierregisterführer?

Ein Kryptowertpapierregisterführer ist ein regulierter Anbieter, der ein elektronisches Register für Kryptowertpapiere führt – also digitale Wertpapiere, die auf einer Blockchain oder vergleichbaren Technologie basieren. Das Register ist dabei das rechtlich maßgebliche Verzeichnis über die Inhaber und Transaktionen der digitalen Wertpapiere.

Anders als bei klassischen Wertpapieren, die über zentrale Verwahrer wie Clearstream abgewickelt werden, erlaubt das eWpG eine dezentrale, technologische Lösung – mit dem Registerführer als zentraler Instanz zur Verwaltung, Absicherung und Dokumentation.

Aufgaben des Kryptowertpapierregisterführers

  • Führung und Pflege des digitalen Registers
  • Erfassung aller Eigentumsverhältnisse & Transaktionen
  • Sicherstellung der Unveränderbarkeit & Transparenz
  • Zusammenarbeit mit Emittenten und Aufsichtsbehörden
  • Technische Schnittstellen zu Wallets & Plattformen bereitstellen

Das Register ist öffentlich einsehbar – die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht die ordnungsgemäße Führung.

Wer kann Kryptowertpapierregisterführer werden?

Laut eWpG dürfen diese Rolle übernehmen:

  • Banken & Finanzdienstleister mit entsprechender Lizenz
  • Krypto-Verwahrer nach § 1 Abs. 1a KWG
  • Technologiedienstleister mit Erlaubnis als Registerführer nach § 1 Abs. 1 eWpG

Eine BaFin-Erlaubnis ist zwingend erforderlich – ebenso wie ein Sitz in Deutschland.

Technologische Anforderungen

Ein Kryptowertpapierregister muss:

  • auf Distributed-Ledger-Technologie (z. B. Blockchain) basieren
  • manipulationssicher & transparent sein
  • dauerhaft verfügbar und datenschutzkonform betrieben werden
  • über Zugriffs- & Authentifizierungsmechanismen verfügen
  • mit anderen Systemen interoperabel sein (z. B. Wallets, Handelsplattformen)

Warum ist die Rolle so bedeutend?

Digitale Wertpapiere sollen klassische Papier- oder Globalurkunden langfristig ablösen. Der Kryptowertpapierregisterführer übernimmt dabei zentrale Aufgaben, die früher bei zentralen Verwahrstellen lagen. Er ist Vertrauensanker, technischer Betreiber und Schnittstelle zwischen Emittenten, Investoren und Regulatorik.

Die Rolle ist damit nicht nur technisch, sondern auch marktstrategisch relevant: Wer das Register führt, kann zusätzlichen Service bieten – etwa automatisierte Ausschüttungen, ESG-Daten oder Reporting-Tools.

Beispiele für Kryptowertpapierregisterführer in der Praxis

  • Bundesdruckerei: Führt u. a. Register für digitale Bundesanleihen
  • Cashlink: Technologiedienstleister mit BaFin-Erlaubnis als Registerführer
  • Upvest: Bietet Infrastruktur für tokenisierte Assets inklusive Registerführung

Chancen für Finanzdienstleister und Tech-Unternehmen

Die Rolle des Registerführers eröffnet neue Geschäftsmodelle – gerade für Anbieter, die Infrastruktur, Plattformlösungen oder Custody-Dienste anbieten. Banken können diese Rolle selbst übernehmen oder Partner integrieren. Auch Fintechs können sich durch Spezialisierung als technische Registerführer positionieren.

Rechtliche Grundlagen & Pflichten

  • eWpG & eWpRV: regeln die Anforderungen an Kryptowertpapiere und das Register
  • BaFin-Erlaubnis: notwendig für Betrieb & Aufsicht
  • Datensicherheit & Compliance: strenge Anforderungen an Infrastruktur & Datenschutz
  • Berichtspflichten: u. a. regelmäßige Informationen an Behörden und Investoren

Best Practices für Registerführer

  • Frühzeitig Regulierungsfragen klären
  • Skalierbare Technologie aufsetzen
  • Revisionssichere Schnittstellen bereitstellen
  • Transparente Kommunikation mit Emittenten & Investoren
  • Zukunftsfähige Geschäftsmodelle integrieren – z. B. via Smart Contracts

Schlussfolgerung

Der Kryptowertpapierregisterführer ist ein zentrales Element im digitalen Kapitalmarkt. Mit dem eWpG hat Deutschland einen wichtigen Schritt gemacht – und etabliert eine klare, regulatorisch gesicherte Rolle für Anbieter, die Registertechnologie und regulatorisches Know-how kombinieren. Für Banken, Tech-Unternehmen und Investoren bietet sich hier ein innovatives Spielfeld, das noch viel Potenzial bereithält – technisch, strategisch und wirtschaftlich.

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Sergej Hermoni

Managing Director & Co-Founder

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